Fahrtbericht Tour 10/11 - 7.5.-11.5.

17.05.2022

Für die zehnte Tour waren insgesamt 4 Fahrzeuge geplant: 3 9-Sitzer, die bis Breslau fuhren um dort Flüchtende abzuholen. Dawid und Thomas nahmen am Montag nach dem Wochenende einen zwei-sitzigen Transporter und fuhren mit diesem nach Chelm. Die Fahrt verlief getrennt, da die Spendenbereitschaft insgesamt leider sinkt. So haben Dawid und Thomas über Wochen Spenden gesammelt, sodass sie diesen einen Transporter komplett vollstopfen konnten, und die anderen 9-Sitzer unabhängig davon Flüchtende aufsammeln konnten.

Thomas und Dawid in "ihrem" Transporter. Danke an das Autohaus Weller fürs zur-Verfügung-stellen!
Thomas und Dawid in "ihrem" Transporter. Danke an das Autohaus Weller fürs zur-Verfügung-stellen!

Da keiner der 9-Sitzer mit nach Chelm musste, ging für die Fahrer das Wochenende für unsere Verhältnisse sehr entspannt Samstag früh los. Wir trafen uns (wie mittlerweile gewohnt) um 9 Uhr morgens am Autohof Himmelkron, tauschten dort schnell die Beflaggung für die Fahrzeuge und unsere Pullis von Hamburch Klamodde aus. Wir kamen gegen 16 Uhr in Breslau bei unserer Partnerorganisation "The Wroclaw Stop" (TWS) an, die eine schöne, alte, sanierungsbedürftige Stadtvilla beim Kriegsausbruch zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert haben und die uns Flüchtlinge vermitteln, die auf Grund der angespannten Flüchtlingssituation in Polen (mit über 3 MIO Geflüchteten aus der Ukraine) gerne nach Deutschland weiterreisen möchten. Den Nachmittag verbrachten wir damit, mit den Flüchtenden, die nach und nach eintrafen, über die Fahrt am Sonntag zu spechen und eventuelle Fragen und Ängste zu klären. Das TWS-Team hat uns dabei wie immer tatkräftig unterstützt, und auch für leckere Verpflegung gesorgt.

Sonntagmorgen traten wir dann um 9 Uhr die Rückfahrt an, machten noch einen gemeinsamen Stop am Rasthof Dresdner Tor und konnten dann sonntagabends alle unsere Gäste zu ihren Gastfamilien bringen.

Am Montag, den 09.05. begann der Tag für Dawid sehr früh. Um 05.30 Uhr fuhr er mit seinem Auto samt Anhänger, die beide bis obenhin mit Hilfsgütern für die Ukraine vollgepackt waren, los nach Bietigheim-Bissingen. Dort wurde uns für unsere Tour der Transporter von dem Autohaus Weller kostenlos zur Verfügung gestellt. Nachdem Dawid die umgeladen hatte, ging es weiter nach Göppingen zu Thomas, der Mitfahrer bei dieser Tour. Dort angekommen hieß es erstmal wieder alles ausladen, denn es ging jetzt zur Firma "TRESSBRÜDER". Diese hat uns 3 Paletten voll mit ihren leckeren Biosuppen kostenlos zu Verfügung gestellt. Also auf zum Firmensitz nach Hayhingen-Ehestetten, die Paletten einladen und dann wieder zurück nach Göppingen um den Transporter mit Hilfsgütern wie haltbare Lebensmittel (insbesondere Konserven mit Eintöpfen), Babynahrung und Hygieneartikeln zu füllen. Für diese Tour haben wir noch eine Besonderheit organisiert, nämlich viel große Thermobehälter, die gebraucht werden um Mahlzeiten warm zu halten.

Die unfassbar große Suppenspende von Tress-Brüder!
Die unfassbar große Suppenspende von Tress-Brüder!
Und so schnell war der gesamte Transporter bis zum Dach vollgestopft!
Und so schnell war der gesamte Transporter bis zum Dach vollgestopft!

Gegen 17 Uhr war es dann endlich so weit. Es ging los in Richtung Polen, genauer nach Chelm in die polnisch-ukrainische Grenzregion. Um 2 Uhr nachts kamen wir dann im TWS an. Unsere Mitstreiter: innen in Polen haben ebenfalls ein Dutzend Thermobehälter organisiert die wir nach Chelm mitgenommen haben. Nach einer kurzen Pause mit einem leckeren Kaffee sind wir weitergefahren.

Nach über 1500 km auf dem Tacho sind wir um 10.30 Uhr dann in Chelm an unserem Abgabepunkt für die Hilfsgüter angekommen. Anastasia, unsere dortige Ansprechpartnerin, hat uns schon sehnsüchtig erwartet. Nun hieß es die Paletten mit den Suppen sowie die restlichen Hilfsgüter abladen und zwischenlagern. Für den nächsten Morgen war ein LKW angekündigt, der die Hilfsgüter auflädt und zu unserer Partnerorganisation Humanist Poltawa in die Ukraine fährt. Dass dieser Transportkette funktioniert sehen wir immer dann, wenn Humanist Polatwa auf Ihrem Instagram Account Bilder von Hilfslieferungen zeigt, auf denen dann auch unsere Kartons mit den speziellen Aufklebern zu sehen sind.

Nach dem Abladen sind wir weiter zu einem Großhandel nach Lublin, ca. 1 Autostunde von Chelm entfernt, um Geldspenden vor Ort in Hilfsgüter "umzutauschen". Dann wieder zurück nach Chelm, erneut abladen und dann begann auch schon unserer Rückreise.

Gegen Mitternacht haben wir die polnisch-deutsche Grenze passiert. Da wir beide sooo müde waren und eine Weiterfahrt zu dem Zeitpunkt nicht mehr möglich war, haben wir uns entscheiden auf einem Rastplatz ein kleines Nickerchen im Laderaum unseres Transporters zu machen. Gegen 5 Uhr und genügend Schlaf haben wir unsere Fahrt fortgesetzt. Gegen 11 Uhr sind wir in Göppingen angekommen und haben dort das Auto gesäubert, bevor Dawid weitergefahren ist, um den Transporter dem Autohaus Weller wieder zurück zu bringen und anschließend mit seinem Privat-PKW samt Hänger zu sich nach Hause nach Römerberg zu fahren.

Alles in allem eine sehr gelungen Hilfsaktion, an der viele Helfer und Spender beteiligt waren!